Vorwort zur Ausstellung KOSMOS im Museum-Baden in Solingen 2000 von Herrn Museumsdirektor Dr. Rolf Jessewitsch
 
 
Ein kosmischer Standpunkt verspricht Überblick, Einblick in die Vielfältigkeit und ist Grundlage für Visionen. Nach jahrzehntelangem Schaffen hat der nunmehr achtzigjährige Antonius van der Pas diesen Überblick über die Möglichkeiten seiner Farben, über ihre mögliche Vielfalt und seine Krativität lässt ihn neue Bilder finden.
 
Das Informel ist sein Metier. Er setzt Farben, gibt ihnen Raum und lässt sie zusammenwirken. Intensiv leuchten seine Leinwände in orange, blau, gelb oder rot, zeigen Spuren von weiss oder grün und sind doch nie bunt. Seit Jahren ist seine Handschrift, seine Malerei unverkennbar.
 
Die Meisterschaft eines Antonius van der Pas erwartet man in Brüssel, in Amsterdam, in Paris oder in Köln, nicht aber im Bergischen Land. Ohne Zentren der Kunst, ohne ihre Persönlichkeiten und Ereignisse arbeitet Antonius van der Pas seit Jahren in einem Atelier in Mettmann. Zentral gelegen an der Hauptstrasse findet man im letzten Obergeschoss eines Hochauses sein Atelier.
Da stapelt er die Bilder dicht an dicht, um das bisschen Platz für sich selber, die Maluntensilien und die Staffelei zu erhalten. Erstaunlich was in einem solchen Umfeld entsteht.
 
Verständlich ist deshalb, dass im Laufe der letzten Jahre viele „Kulturschaffende“ aus Ministerien, Kulturverwaltungen und aus Museen auf diesen Maler aufmerksam geworden sind und ihn und sein Werk schätzen gelernt haben. Weniger verständlich ist, dass dann nach aller Anerkennung oft der letzte Schritt gefehlt hat, die Bilder dieses Künstlers der Öffentlichkeit im Rahmen von Ausstellungen zu präsentieren. Vielleicht ist es da doch ein Hindernis, dass der Prophet aus der näheren Umgebung und nicht aus den Kunstzentren stammt.
 
Das Kunstmuseum in Soilingen ist das jüngste im Ewinkel der Rhein-Ruhr-Schiene. Es bemüht sich, überregional attraktiv zu sein und es bemüht sichebenso, auch ein Haus für die überregional vorzeigbaren Werke von Künstler dieser Region zu sein. Ein Beispiel dafür ist die Bergische Kunstausstellung. Damit wird jungen Künstlern, die oft bereits internationale Ausstellungserfahrung aufweisen und andernorts Preise und Stipendien erhaltebn, hier ein Forum geboten. Ein anderes Beispeil dafür ist die Ausstellung der Gemälde von Antonius van der Pas. Das Kunstmuseum Solingen ist stolz darauf, seinem Publikum diesen Künstler präsentieren zu können. Damit ist ihnen ein Stück des kosmos des Antonius van der Pas zugänglich.
 
Genannt werden sollen die, ohne deren sehr wirksame Mitarbeit die Ausstellung nicht möglich gewesen wäre: zuerst einmal Carola Rübner und Antonius van der Pas selber; dann Susanne Vieten, Gisela Elbracht-Iglhaut, Marie Henrich und Thomas Hendrich. Last not least ist den Kunstförderen zu danken: der Eugen-Otto-Bunz-Kunst-Stiftung, der Initiative Art Sponsoring Solingen usw.…………………..
 
 
ROLF JESSEWITSCH